第21回 2005年 ドイツ──戦後60年目の肖像

第21回 日本ドイツ学会大会

開催概要

  • 開催日:2005年6月11日(土)
  • 会 場:東京大学本郷キャンパス 山上会館大会議室

第1部 「映像と記憶」 世話役:渋谷哲也(学習院大学他非常勤講師)

第2部 シンポジウム
ドイツ──戦後60年目の肖像

  • 司会:大貫敦子(学習院大学)・西山曉義(共立女子大学)
1.’Auf Wiedersehen Gestern. Die Vergangenheiten und die Politik von morgen’ Michael Jeismann(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Ist die Erinnerung an die nationalsozialistische Vernichtungspolitik Ursache einer deutschen Malaise geworden, deren unzählige Erscheinungen auf ein einziges Grundübel  zurückzuführen wären: ein geblendetes historisches Bewußtsein, dem vor der Gegenwart schwarz vor Augen wird? Oder ist, ganz im Gegenteil, diese politische Erinnerung das größte, erfolgreichste und folgenreichste Reformprojekt der Bundesrepublik, die das Vergessen und Beschweigen einst als Gründungsvoraussetzung hatte? Hat die deutsche Geschichte überhaupt etwas mit der gegenwärtigen Krise zu tun?

Die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Holocaust war immer ein politischer Kampfplatz, aber die Kämpfe sind andere geworden. Der Kampf zwischen nationaler Apologie und aufklärerischer, kritischer Revision war der eine, der nie ganz aufgehört hat. Heute aber ist die Arena global, die Einsätze und die Kombattanten sind längst andere. Wir sind Zeugen einer Übergangszeit und stehen auf brechenden Fundamenten. Die „deutsche Vergangenheit“, also die Wahrnehmung nicht nur der nationalsozialistischen Zeit, sondern auch der ganzen Nationalgeschichte hat sich verändert. Indem sie sich aber veränderte, ist sie selbst zu einem bedeutenden Faktor der Veränderung geworden. Die politische Erinnerung an die Vernichtungspolitik ist in Deutschland so dicht, so alltäglich gegenwärtig, das Erinnerte so unfaßbar, daß es allerdings nur ein kleiner Schritt ist von der Gegenwart des Unfaßbaren zu einer unfaßbaren Gegenwart ist.

Die Bundesrepublik war entstanden als die Positivform der absoluten Negativiät des Nationalsozialismus und der Fragilität der Weimarer Republik. Die Bundesrepublik war eine Vermeidungsrepublik. Was man tat, sollte Fehler, Irrtümer oder gar neuerliche Greuel aus einer nahen nationalen Vergangenheit vermeiden, deren ausdrückliche Erinnerung man soweit wie möglich mied. Politisch zu vermitteln war nicht die Erinnerung, sondern die Erneuerung.  Vergessen und Schweigen hießen die Voraussetzungen der jungen Bundesrepublik. Die Soldaten sprachen über Erlebtes nicht, die Vertriebenen nicht über die Orte der Kindheit, die sie im Geist verlorengaben kein Nachtrauern für nichts und niemanden. In den sechziger Jahren wurde dieser Konsens in Frage gestellt, wurde vor allem die Verstrickung der Väter in den Nationalsozialismus beleuchtet, wurden mentale Nischen offengelegt, in denen sich ein Bodensatz rechtsnationalistischer und rassistischer Ideologie gehalten hatte. Dieser Angriff, der durch die Studentenbewegung in politische Propaganda umgesetzt wurde, bedrohte weniger die Institutionen der Republik als vielmehr das Selbstverständnis nicht nur der Eliten, sondern aller Zeitgenossen des Zweiten Weltkriegs, die sich selbst in ihrer persönlichen Wahrnehmung als Opfer betrachteten. Opfer Hitlers, Opfer des Krieges, Opfer der Geschichte. Der Jugend beraubt und nun angegriffen auf einer doppelten Front: in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart. faschistisch lautete das Schlagwort, das eine Kontinuität zwischen der NS-Zeit und der Gegenwart herstellte. Das Verdikt betraf bald die ganze Nationalgeschichte seit Bismarck. Daß aber  gerade das politische System der Bundesrepublik, das doch die „Lehre aus Weimar“ und der NS-Zeit verkörpern sollte, nun angeklagt wurde, mußte vielen als unerhört erscheinen. Ohne Zweifel begann in dieser Zeit die zeitgeschichtliche Erforschung des Nationalsozialismus in einem Maß, wie das zuvor nicht der Fall gewesen war. Indem aber die Vergangenheit politisch vor allem als Waffe und Argument benutzt wurde, blieb sie selbst merkwürdig abwesend. Nicht ihr galt das Interesse, sondern der Gegenwart und ihrer Nähe zur NS-Vergangenheit. Die Vergangenheit als Erfahrung mit allen Brüchen und Aporien kam in der Öffentlichkeit kaum zur Sprache.

Das Verhältnis, soviel ist deutlich, zwischen Erinnern, Schweigen und Erneuern ist heute ein ganz anderes als in den ersten Jahrzehnten der Republik. Die Erinnerung ist heute Konsens, die Erneuerung aber Konflikt. Wo diese Erneuerung doch stattfindet, geschieht dies in verächtlichster Abwendung ausgerechnet von jener Positivform, die die Bundesrepublik einmal darstellte. Es fehlt an Bewußtsein für die historische Leistung des Sozialstaats der Bundesrepublik, so daß unvermittelt Begriffe wie „Sozialschmarotzer“ wieder auftauchen, deren denunziatorisches Potential exakt aus jener Zeit stammt, deren Überwindung man sonst gerne feiert.

All dies hat sich in großer Rasanz vollzogen. Es ist keine zwanzig Jahre her, daß erstmals ein Bundespräsident der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 nicht primär als Tag einer nationalen Niederlage gedachte, sondern ihn zugleich als einen Tag der Befreiung und des Gedenkens an die Verfolgten und Ermordeten würdigte. Der ganze Bezugsrahmen wurde ausgetauscht: An die Stelle des nationalen Bezugs trat eine Erinnerung mit universalem Anspruch. Hierzu kam nun auch die Erinnerung an die deutschen Opfer, die im Licht der jüngsten politischen Erfahrungen nicht mehr tabuisiert wurde: Bombenkrieg und Vertreibung. Überspitzt gesagt: Die Opferidentität ist universal geworden, die Täteridentität aber historisch. Schaut man über die Landesgrenzen, erkennt man leicht, daß auch hier die politische Erinnerung sich radikal verändert hat: Politisch wird heute eine Art politischer Gesamtverstrickung in den Mord an den europäischen Juden geradezu als geistige Geschäftsgrundlage der erweiterten Europäischen Union betrachtet. Und seit 1989 wird Deutschland gedrängt, sich politisch, aber auch militärisch weit über das Maß hinaus in Konflikten zu engagieren. Die Diplomatie mit Scheckbuch wird als unzureichend empfunden.

Es hat den Anschein, daß es in Japan eine strukturell ähnliche Entwicklung gibt. In den letzten Jahren, zumal unter dem Druck des aufstrebenden China, haben sich die politischen Mentalitäten, aber auch das tatsächliche politische Profil Japans gewandelt. Wie hängt das mit der eigenen Wahrnehmung der nationalen Vergangenheit zusammen, zum Beispiel im Hinblick auf Korea? Wie so oft, verspricht ein Vergleich hier besondere Einblicke in das Abhänigigkeitsverhältnis von Geschichte und gegenwart.

2.亀裂と統合 三好範英(読売新聞国際部)

旧東西ドイツの統一事業は15年が経過した今、困難に逢着している。旧東独からの人口流出に歯止めがかからず、旧東西ドイツ人の心理的な懸隔感「心の壁」はむしろその高さを増していると言われる。

そして、9・11テロの衝撃。イスラム社会との共存への悲観論が強くなり、多文化社会の限界が指摘される。近年のドイツの外交姿勢の変容の背後には、こうした亀裂と統合の模索との間に揺れる現状が影を落としているのではないか。

3.アウシュヴィッツの後、現代史をいかに描くか ― 統一ドイツの自画像をめぐって 石田勇治(東京大学)

近年、ホロコースト研究は長足の進化を遂げた。それはある種の「パラダイムの転換」とよびうるものである。従来の意図派と機能派の対立はすでに克服され、多様な局面をもつ「複合ジェノサイド」としてのホロコーストの実態が究明されつつある。

研究者のなかには射程を植民地支配下のジェノサイドへと広げた者もいる。国民史への回帰が取りざたされるなかで、ジェノサイドとトランスナショナルをキーワードに、歴史の連関と比較の可能性が追究されている。

本報告では、統一15年目の現代史研究にみられる新たな動きをドイツ内外の状況と関連づけて検討したい。

3.’Intellektueller Reparaturprozess an den Schäden einer übereilten Vereinigung – allmählicher Abschied vom machtpolitischen Denken’ 三島憲一(東京経済大学)

ベルリン共和国とも時には言われる統一ドイツになって15年、ヴァイマール共和国の全期間とほぼ同じである。

当初はデモスとエトノスを同一化したために、ネオナチの暴力やある種の権力政治的思考、そしてドイツの「深遠な」文化に政治的オリエンテーションを求める動きがあったが、多くの知的議論を経て、ヨーロッパ統合の深化、イラク戦争への反対にいたり、カントに発する世界市民的な国際秩序への志向がそれなりの痕跡を残すようになった。

その過程を簡単に追い、日本が東アジア諸国との関連で学ぶべきはソフトパワーに重点を置いた「権力政治からの訣別」であることをカントに依拠して論じてみたい。